Sie sind Nachbarn, die Unternehmer des Industriegebiets Allermöhe und die Bewohner des neuen, zunächst für Migranten vorgesehenen Stadtquartiers Am Gleisdreieck. Was also liegt näher, als dass sich Arbeitskräfte suchende Unternehmer und Arbeit suchende Bewohner auf kurzem Wege kennenlernen – gewissermaßen bei einer Job- und Berufsmesse vor der Haustür, im Kulturheim „Kuller“ am Mittlerer Landweg 78. Motto der Veranstaltung: „Perspektive Arbeit“.
Nach einer ersten, erfolgreichen Messe am 14. September 2018 war am Freitag, 22. März 2019, 9 bis 14 Uhr, nun die zweite Veranstaltung, zu deren Eröffnung auch Hamburgs Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Dr. Melanie Leonhard, gekommen war. Die Senatorin lobte das Engagement aller Beteiligten, wobei im Bezirk Bergedorf eine besondere Nähe von Unternehmern zu Bewohnern zu spüren sei.
Hinter den Aktivitäten steckt das 2016 von staatlicher Seite ins Leben gerufene W.I.R.-Projekt (Work & Integration For Refugees). Der Bergedorfer Wirtschafts- und Stadtmarketing-Verband (WSB) mischt seit Beginn mit und hat einen ausgewiesenen Fachmann im Einsatz: Klaus Fischer (67). In Trägerschaft des WSB bekleidet er eine Halbtagsstelle und bringt als „Verbindungsmann“ Arbeitskräfte suchende Unternehmer der Region und Arbeit suchende Flüchtlinge zusammen. Seit Juni 2017 hat Fischer als sogenannter „Job-Lotse“ sein Büro im Job-Center Gebäude am Ludwig-Rosenberg-Ring.
WSB-Geschäftsführer Marc Wilken begrüßte die Senatorin, alle an der Messe beteiligten Unternehmer und auch die schon zu früher Stunde zahlreich erschienenen Besucher.
Unternehmen vor Ort waren unter anderem Budni, Dachser Logistic, Max Wiede (Straßen- und Tiefbau), GMD Gebäudemanagement, Friedrichs (Kodiak Wildlachs), Dwenger Group, Roeper (Lager/Im- und Export), Deutsche Post. Unternehmer sehen die Messeveranstaltung positiv, da sich aus den ersten Kontakten im vergangenen Herbst bereits feste Beschäftigungsverhältnisse ergeben haben.
Veranstalter der Messe sind neben Wirtschaftsverband Bergedorf WSB/W.I.R. Unternehmensservice das Unternehmensnetzwerk Allermöhe UNA, das Stadtteilentwicklungsbüro Mittlerer Landweg sowie Fördern & Wohnen Gleisdreieck. Derzeit leben gut 54.000 Geflüchtete in Hamburg. Von ihnen sind etwa 37.000 im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren.