Seit der Mainzer Johannes Gutenberg um 1440 mit beweglichen Lettern die Technik des Buchdrucks revolutionierte, hat sich das Druckgewerbe noch mächtig weiter entwickelt. Einer aus der Zunft gedruckter Schriften, Grafiken und Fotos ist WSB-Mitglied Marcus Schwarz, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Barkow-Druck-Studio OHG am Rungedamm 18b, im Industrie- und Gewerbegebiet Allermöhe. Die Firma, die er von seinem Vater, Gerhard Schwarz, übernommen hat, ist heute modern ausgestattet, hat rückblickend aber bereits 150 Jahre Druckgeschichte mitgeschrieben.
„In den 150 Jahren ist reichlich was passiert“, sagt Marcus Schwarz, der 1995, vor 26 Jahren, in den Betrieb eingestiegen war und dieses Jahr eigentlich zusammen mit dem 150jährigen Firmenjubiläum auch noch seinen 50. Geburtstag feiern wollte. Die Corona-Pandemie hat mit Arbeitseinschränkungen große Teile des Hotel- und Gaststättengewerbes und der Tourismusbranche getroffen und damit auch entscheidende Kundschaft für Druckaufträge wegfallen lassen. „Die Feierlaune ist somit derzeit kaum vorhanden“, sagt Marcus Schwarz und hofft auf eine rasche Erholung der angeschlagenen Wirtschaftsbereiche nach einer möglichst raschen Lockerung aller Einschränkungen.
„Wir sind eine klassische Offset-Druckerei“, betont Schwarz und lobt die hohe Qualität der mit den Heidelberger Druckmaschinen hergestellten Erzeugnisse. Qualität bedeutet unter anderem die genau nach Kundenwunsch erzeugten Farbtöne, die Druckformate in unterschiedlichsten Größen und verschiedenster Papierbeschaffenheit. Je nach Wunsch des Kunden wird gedruckt, gefaltet, gestanzt, gelocht oder auch geprägt: Prospekte, Broschüren, Plakate - und nicht zuletzt der klassische Bürobedarf jeder Firma: Briefpapier, Briefumschläge bis hin zu Visitenkarten. So ist die Barkow Druck Studio OHG ein Meister der Vielfalt.
Während Marcus Schwarz sich um Kundenbetreuung, Aufträge und Produktion kümmert, ist seine Frau Conny für die Buchhaltung zuständig. Aber von den drei Kindern, ein Sohn und zwei Töchter, wird nach Einschätzung des Vaters vermutlich keines die Firma weiter führen wollen. „Es wird sich zeigen, ob Barkow-Druck noch weitere Jubiläen erleben wird“, sagt Marcus Schwarz.
Heinrich Christian Ludwig Barkow hatte die Druckerei 1871 im Alter von 29 Jahren an der Reichenstraße 18 in Altona eröffnet. Er war ausgebildeter Lithograph und druckte zumeist Plakate für Künstler im Steindruckverfahren. Später hatte die Druckerei ihren Sitz an der Ecke Holstenstraße/Reeperbahn, wo sie 1972 von Gerhard Schwarz übernommen worden war. 1998 war der Umzug ins Gewerbegebiet Allermöhe, zum Rungedamm 18b. Die Barkow-Druckerei hatte unter anderem Plakate für Auftritte der Beatles in Hamburg hergestellt oder auch für Hot Chocolate. „Die alten Druckvorlagen sind leider nicht mehr vorhanden“, bedauert Marcus Schwarz.